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Lubera, lustvoll Gärtnern

#38 !!zensiert!! Video über die diversen Namen der essbaren Lonicera !!zensiert!!
Warum wir dieses Video löschen mussten und warum die essbaren Lonicera nun Erstbeeren heissen

Stichworte (Tags) zum Video: Lenzbeere, Maibeere, Lonicera, Wildobst, Ersbeere, Honigbeere
Das hier ursprünglich gezeigte Video über die diversen Namen der Lonicera Kamtschatika musste gelöscht werden.

Das hat man nun davon, wenn man clever sein möchte... Da berichtete ich doch kürzlich hier auf Gartenvideo.com, dass wir von einem Mitbewerber mit einem Diminutiv im Namen abgemahnt worden seien, wir dürften die essbaren Lonicera kamtschatika nicht mehr als Maibeeren bezeichnen, eben dieser Begriff sei von ihm warenzeichenrechtlich geschützt. Eingedenk der früh gelernten Weisheit - der Klügere gibt nach - verabschiedeten wir uns sofort vom privatrechtlich usurpierten Beschreibungsbegriff Maibeeren, und meinten clever einen Ausweg gefunden zu haben: Die Bezeichnung Lenzbeere.
Aber da hatten wir die Rechnung ohne den Wirt, und vor allem ohne den freundlichen Herrn Pötschke von Deutschland fünftältestem Versandhaus gemacht. Er, nein nicht er persönlich, aber seine Anwälte mahnten mich gestern schriftlich und mehrseitig und unter Straf- , Prozess und Bussandrohung ab, in Zukunft meine Gärtnerfinger auch vom Begriff Lenzbeere zu lassen. Auch er sei warenzeichenrechtlich geschützt und gehöre definitv dem ebenso originellen wie kreativen und freundlichen Gärtner Pötschke.
Wenn man auf Anwälte verzichtet, ist guter Rat natürlich nicht teuer und so werden wir schnellstmöglich alle Spuren unserer vermeintlich glücklichen Namensfindung tilgen! Und selbstverständlich wie von des netten Gärtners Anwälten gewünscht darauf aufmerksam machen, dass der Begriff Lenzbeere rechtens nur vom freundlichen Herrn Pötschke von Deutschlands fünftältestem Verlagshaus für Lonicera (die des Lateins kundigen Advokaten schreiben mitunter auch von Linicera und Lunicera) genutzt werden darf. Und überhaupt, liebe Gartenfreunde, gehet hin zum Freundlichen Gärtner Pötschke und sehet an seine Lenzbeeren, wie sie so wunderbar natürlich im Dessertglas schweben . Nichts könnte schöner sein. Und überhaupt, man soll ja über Mitbewerber nie jemals ein schlechtes Wort verlieren und so richtig klar ist mir das erst bei der Durchsicht von Deutschland fünftältestem Versandhaus geworden: Was mir da vor allem imponiert, ist die Natürlichkeit des Bildmaterials, der Blick für die Natur, für das Wesentliche. Warum nur gelingt es mir kaum jemals, so schöne Hecken, Clematis und Hängeerdbeeren zu sehen?
Nun ja, mir wird halt weiter nichts anderes übrigbleiben, als aufs optische Ingenium zu warten und mitunter ein bischen mit Grafik nachzuhelfen, wo mir das Pötschkesche Talent fehlt. Und mit Deutschlands fünftältestem Versandhaus (ich habe das extra nochmals nachgeprüft, um nicht wieder abgemahnt zu werden, es ist wirklich das fünftälteste, und nicht etwa nur das sechstälteste...) werde ich es auch im stolzen Alter von 45 Jahren (Lubera ist 15 Jahre alt) nie aufnehmen können. Vor solch einem historischen Monument bleibt einem wirklich nur die blosse Ehrfucht.
Was machen wir aber nun mit den Linicera äh lunicera äh Lonicera? Nun zunächst bleiben wir mal beim klassisch lateinischen Begriff Lonicera, um nicht wieder in die Markenfalle von Deutschlands zwar nicht ganz antiken aber doch fünftältesten Versandhaus zu tappen. Wer weiss, vielleicht haben des Gärtners Anwälte gar den Begriff Linicera oder Lunicera auch geschützt, um sozusagen hinterrücks auch die botanischen Namen zu privatisieren.....? Und wie wärs etwa mit Lenicera?
Irgendwie kann ich halt nicht davon lassen und probiers halt mit einem neuen Begriff: Ab sofort heissen bei uns die essbaren Lonicera kamtschatika

ERSTBEEREN

Warum? Weil sie halt als erste Strauchbeeren reif werden. Und weil ich hoffe, dass ich diesen Begriff nun wirklich als erster gefunden und benutzt habe;-)) Und wir bitten alle da draussen, die wohlmeinend sind, uns doch allerschnellstens zu informieren, wenn auch dieser Begriff ev. schon besetzt bzw. usurpiert wäre. Bitte nicht gleich den Anwalt schreiben lassen, sondern schnell ein Mail an
info@lubera.com. Wir versprechen dann auch, nicht gleich wieder einen Blogpost zu schreiben oder ein Video zu drehen;-)) Denn eines ist sicher: Es gibt ganz sicher noch nette Gärtner auf dieser Welt.

Noch eine Frage an die geneigten Leser: sollen wir nun Erstbeere auch als Marke schützen lassen???
 

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Kommentare

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Ingrid Mollwo schrieb am 28.12.2008
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Sehr geehrter Herr Kobelt,
das ist eine seltene humorige Auseinandersetzung mit einem schwierigen Thema! Der Baumschulkollege, von dem Sie sprechen, hat sich auch bei anderen Kollegen auf seinen eingetragenen Markenschutz berufen. Wir sollten mal versuchen den Namen Himbeere zu schützen!
Also heißt die Pflanze nun: Maibeere, Lenzbeere oder auch Honigbeere.
Nicht teilen kann ich die Hinweis, dass die Pflanze nur im Frühjahr schön ist. Man kann sie durchaus auch im Herbst anschauen!
Viele Grüße
I. Mollwo
Markus Kobelt schrieb am 28.12.2008
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Hallo Frau Mollwo.

Besten Dank für den Kommentar.

Nun ja, Maibeere dürfen wir sie wohl nicht mehr nennen....Honigbeere wäre auch eine Lösung (Honeysuckle berry), aber das war mir dann doch etwas zu süss. Lenz scheint mir passender, da hier die Pflanze wirklich ihre Stärken ausspielt..

Natürlich werden wir den Begriff Lenzbeere nicht schützen und laden alle ein, ihn zu gebrauchen. Durch die unterschiedlichen Namen wird die Obstart weiter geschwächt und sie wird weiterhin unter ihrem wahren Wert verkauft.

Bezüglich der zweiten Jahreshälfte kann man unterschiedlicher Meinung sein. Viele Sorten werden mindestens bei uns im Sommer etwas nekrotisch, aber ich habe jetzt auch da Unterschiede gesehen, vielleicht müsste man das mal genau anschschauen.

Ein gutes und abmahnungsfreies neues Jahr wünscht

Markus Kobelt
Jenne Kolumbuchi schrieb am 13.01.2009
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Moin Moin,
beim lesen dachte ich gleich an: 'Erstbeste' . So gesehen das Erstbeste was mir eingefallen ist.
Viele Gruesse Jenne
Carlotta Formanek schrieb am 30.10.2009
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Sehr geehrter Herr Kobelt,

hab' gerade Ihre schönen und informativen Videos gesehen und kann Ihnen versichern, dass die Bilder in oben besagtem Katalog so abschreckend unnatürlich wirken, dass ich es deswegen nicht übers Herz gebracht habe, etwas daraus zu bestellen und meine Kinder sich bei Ankunft des Prospektes wie wild darauf gestürzt haben um mir all die Entstellungen zu zeigen.
Oder sehen Pflanzen dort wirklich Sooo aus ??????

Mit freundlichen Grüßen
und Dank für Ihre Gartentips
Ihre
C. Formanek
Elena Nicastro schrieb am 25.08.2010
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Sehr geehrter Herr Kobelt,

ein interessanter Beitrag, auf den ich zufällig erst jetzt gestoßen bin.

Aber stellt er nicht nur die halbe Wahrheit dar? Sie erwähnen den alten Gartenversender mit dem Verweis auf seine Namensfindung Lenzbeere, informieren uns aber nicht, wer Maibeere verwenden darf. Die Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau sagt es uns: es ist die Fa. Häberli aus der Schweiz. Zwei andere große Onlineversender verwenden den Namen ebenfalls. Man kann also vermuten, die dürfen das, weil sie entweder bei Häberli beziehen oder Lizenz zahlen.

Meines Erachtens geht es doch nur um Lizenzen bei dem Verwirrspiel gegenüber dem Hobbygärtner. Doch bringt das wirklich etwas? Vielleicht wissen einige wirklich nicht, daß Mai-, Lenz-, Erst- und Honigbeere die gleichen Pflanzen sind und die eine oder andere x-Beere wird dadurch durch Mundpropaganga (ich hab' eine Erstbeere, lecker!) mehr verkauft. Aber ist es dieses Verwirrspiel wirklich wert? Bei Kulturheidelbeeren und Aronia geht es doch auch so. Dort wird sich auf einen besonderen Zusaztnamen beschränkt und gut ist.

Wie wäre es, wenn alle den Ursprungsnamen Haskap, wie er auch in China, Japan, Kanada und den USA weiterhin verwendet wird, benutzen. Dann kann sich jeder schicke Zusatznamen ausdenken und der Hobbygärtner ist nicht verwirrt. Ich denke, der Zusatzaufwand, den Sie als Hersteller mit der Namensspielerei aufbringen, ist es nicht wirklich wert.

Mit freundlichen Grüßen
und weiter so mit Ihrem interessanten Blog.
A. Hesse
Daniel Nägeli schrieb am 29.01.2011
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Sie haben recht, Herr Kobelt, es ist schon bedenklich, wie weit wir bereits gekommen sind. Man redet, resp. korrespondiert nicht mehr mit einander, sondern es kommt gleich ein Brief vom Anwalt.
Aber schlimm ist das heutige Marken- und Patentrecht. Schade, wenn eine Beere nicht mehr einen freien Namen hat, sondern bei jedem Anbieter anders heissen muss! Noch schlimmer: Da werden bedenkenlos Pflanzen, Tiere und Gensequenzen patentiert, wie wenn sie Erfindungen von Firmen und nicht ein Teil der wunderbaren Schöpfung wären! Wie wär's hier mit Boykott solcher Firmen und etwas sozialem Ungehorsam von uns als Privatpersonen?
anneliese hofer schrieb am 29.01.2011
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seltsam und unverstaendlich diese aufregung aus dem norden.es werden ja keine pflanzen in den nicht eu raum gesandt,also was solls .wer fuerchtet da konkurrenten?viel warmer wind un nichts.
Christopher Robert schrieb am 30.01.2011
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Loniceras sind bekannt als 'Heckenkirschen' - auch ein verwirrender Begriff für Beeren...
Warum nehnnen Sie die Pflanzen nicht 'sibirische Heckenkirschen-DoppelBeeren'?

Ich bin vor Jahrzenten im (späten) Frühling durch Sibirien gereist und kann mich gut erinnern, dass diese Früchte bei Mensch und Tier regelrechte Euphorie nach dem langen und harten Winter ausgelöst haben.
Schon die ersten ersten früh blühenden Sträucher voller Blüten waren eine Sensation - und sind für mich ein Grund, diese Beeren zu bestellen.
Wen die Pflanze interessiert: http://de.wikipedia.org/wiki/Lonicera.

Danke, dass Ihr uns diesen Schatz der Natur zugänglich macht.
Elena Nicastro schrieb am 30.01.2011
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Danke fuer diesen schoenen Artikel heute morgen - allein fuer das verursachte herzliche Lachen werden wir Lubera sicher treu bleiben. Ist der Name 'Dummbeere (photoshopia vulgaris) eigentlich schon geschuetzt?
Daniel Nägeli schrieb am 30.01.2011
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Danke für den Hinweis auf die Pflanzengattung Heckenkirschen (Lonicera), u.a. in Wikipedia. Das ist ja sehr interessant. Bekannt ist die Schlingpflanze Geissblatt, aber auch die rote Heckenkirsche kommt bei uns wild vor, ist allerdings bitter und giftig. Allerdings wusste ich nicht, dass auch in Europa eine blaue Heckenkirsche vorkommt, die der sibirischen (kamtschatika) sehr ähnlich sieht. Ist die auch essbar? - Dann gibt es (neben vielen weiteren) noch diese unsäglichen wuchernden 'Bodendecker-Sträucher' aus der Lonicera-Gattung.
Elena Nicastro schrieb am 31.01.2011
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Guten Tag,
die ganze Aufregung um die L. kamtschatica verstehe ich so oder so nicht ganz: die einheimische L. caerulea mit ebenso grossen Früchten ist genauso essbar, wenn sie vollreif ist (sh. auch Flora Helvetica). Andererseits fühlt sie sich exakt wie die L. kamtschatica im schweizerischen Flachland nur an einer dauerfeuchten, eher kalkarmen und am Mittag schattigen Stelle wohl, sonst ist ihr Leben ein kurzes.


Mit besten Grüssen,
Urs Streuli
Elena Nicastro schrieb am 31.01.2011
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Sehr geehrter Herr Kobelt,

ich hatte versucht, ihren Beitrag über die ach so renommierte Gartenversandfirma zu kommentieren, leider wurde der Anti Spam Code nicht genommen , daher nun auf diesem Weg:

Auch ich war in der Vergangenheit Kunde bei der genannten Firma und muss sagen, dass dort Schein und Sein sehr weit auseinanderfallen. Eine Firma, die es nötig hat Anwälte zu bemühen um Namensrechte zu sichern verhält sich armselig und beweist, dass sie keine anderen Mittel hat. Es ist auch eine Form von Anerkennung für Sie, weil diese Firma offensichtlich eine Gefahr in Ihnen sieht.
Schauen sie sich die Bilanz der Firma um die es geht im Bundesanzeiger an, dann wissen sie Bescheid. Ich meine, auch solche Dinge lassen sich mit Gelassenheit und einem Gespräch lösen.
Mich widert es an, wie das Leben nach und nach immer komplizierter gemacht wird und Dinge als geistiges Eigentum reklamiert werden, nur weil kein anderer zuvor einen Anspruch darauf angemeldet hat.

Schönen Gruß aus dem Rheinland, Georg Schmitz
A Benz schrieb am 01.02.2011
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Vielen Dank für zahlreichen Kommentare!

Wie man sieht ist das Thema der Patente auf Pflanzennamen sehr umstritten. Leider ist der Heimgärtner, der Käufer auch hier wiedereinmal der leidtragende. Da verliert man in dem Wirrwarr der verschiedensten Namen schnell den Überblick und lässt sich womöglich vom Verkäufer zu einer 'neuen' Pflanze überreden, die längst schon im eigenen Garten steht.

Wir hoffen Ihnen mit dem Beitrag verständlich machen zu können, dass diese unterschiedliche Namensgebung (bei den meisten Anbietern) nicht darauf zurückzuführen ist, alte Pflanzen als neue zu verkaufen. Sondern wie man bei uns sieht, man als Pflanzenhändler oft keine andere Möglichkeit hat als auf einen anderen Namen auszuweichen um somit Lizenzgebühren an den Urheber (und damit auch höhere Preise für Sie als Käufer) zu vermeiden. In diesem Sinne:
Trotzdem ein fröhliches Gärtnern :-)

Falko Berg

Lubera AG
Michael Schmauder schrieb am 28.06.2011
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Ich möchte an dieser Stelle noch darauf aufmerkasam machen, dass nicht alle deutsche so sind wie das erwähnte Versandhaus. Zum Glück! Die vorgehensweise des deutschen Versandhauses ist ja nicht gerade originell. Einfach einmal miteinander Sprechen hilft oft auch.
Albert Schneider schrieb am 04.05.2018
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Hallo liebe Leser, hallo Herr Kobelt,

seit einem Schulpraktimum am Forschungsinstitut Lisawenko in Südsibirien mit 13 Jahren habe ich mit der Beere zu tun. Aktuell teste ich 18 Sorten auf Eignung zum bayerischen Klima. Das Thema deutsche Namensgebung für diese Pflanze war mir eine Weile auch ein Dorn im Auge. Ob Lenzbeere (den Namen habe ich hier das erste Mal gelesen), Erstbeere (ich hoffe für die Firma Lubera sehr, dass sie diesen Namen in der Zwischenzeit patentieren lassen haben!), Maibeere (Erfindung der Fa. Häberli), - das alles sind geschützte Markennamen. Solche Markennamen sind ein Marketinginstrument und unterstürzen den Vertrieb. Sie können auch bestimmte Eigenschaften der Pflanzen unterstreichen und müssen dabei, wie bei der Werbung üblich, nicht 100%ig wahr sein. Z.B. suggeriert die Eigenschaft "Maibeere", dass die Beeren bereits in Mai reifen, in vielen Jahren reifen sie aber erst Anfang Juni. Die Eigenschaft "Erstbeere" suggeriert, dass die Beeren früher als andere Beerenarten reifen, aber auch das stimmt oft nicht. Die Beeren dieser Gattung KÖNNEN bis zu 2 Wochen vor Erdbeeren reifen, müssen aber nicht, in vielen Jahren liegen sie zeitgleich.

Die Markennamen haben also ein bestimmtes (und legitimes) Marketing-Ziel, gehören einer Firma und sind wegen der Einschränkungen des Markenrechts für die Bezeichnung der Pflanze im allgemeinen Sprachgebrauch nicht geeignet, dafür braucht man einen ungeschützten Begriff.

Ein ungeschützter Name muss also her. Den alten englischen Namen Honey Berry als Honigbeere zu übersetzen und zu benutzen, halte ich für falsch. Er suggeriert auch zu sehr eine Eigenschaft, die gar nicht stimmt. Die meisten Sorten sind gar nicht so süß, wie bei vielen anderen Arten. Manche sind sogar bitter und es gibt sogar eine Fun-Gemeinde für die bitteren Noten, ich gehöre auch dazu.

Man müsste bei der Namensbezeichnung also zwischen 3 Möglichkeiten auswählen:
* die altdeutsche Bezeichnung Heckenkirsche. Meiner Meinung ist diese Bezeichnung nicht eigenartig genug, da es auf Kirschen hindeutet, die mit unseren Beeren aber nichts zu tun haben.
* ich habe die lateinische Bezeichnung Lonicera Kamtschatica ins Umgangsdeutsch übersetzt und benutze aktuell den Namen Kamtschatka-Beere. Da es ein geographischer Name ist, können europäische Firmen ihn nicht so einfach patentieren. In der Sache ist der Begriff nur teilweise richtig, weil die modernen Sorten vielfach nicht nur von Lonicera Kamtschatica, sondern auch von Lonicera Altaica und Lonicera Turchaninov abstammen und eine Mischung aus diesen Gattungen sind.
* man könnte den im Englischen aktuell grassierenden Begriff Haskaps übernehmen. Klingt mir persönlich nicht deutsch genug, aber abwegig ist eine Übernahme dieses Begriffs nicht. Er wird aktuell von Bob Bors von der University of Saskatchewan gepuscht und hat gute Chancen, sich im Englischen gegenüber der Honey Berry langfristig durchzusetzen.

Mit freundlichen Grüßen,
Albert Schneider

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